COPYCAT
Wer hat Simone Choule ermordet?
»Copycat« oder »Wer hat Simone Choule ermordet?« sind die Titel des gemeinsam mit dem Filmemacher Tjaša Kancler produzierten Essay-Films über filmische Repräsentation von Suizid.
Auf die Frage: »Was passiert, wenn der Feind nicht mehr ausserhalb von uns lokalisiert ist, sondern im Inneren?« wurde das Thema Suizid als der radikalste Ausdruck und als Auswegslosigkeit von Unbehagen verstanden. Der Essayfilm entstand im unmittelbaren Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise in Spanien. Das Ansteigen der Selbstmordrate in der spanischen Bevölkerung stellte eine direkte Verbindung zu der sich verschlechternden sozialen Situation dar, insbesondere von Personen, die vor der Zwangsräumung ihrer Wohnung standen. Zu Beginn der Krise wurde der Zusammenhang von den allgemeinen Medien geleugnet, um den sogenannten Verdopplungs-Effekt von Suiziden zu vermeiden (dtsch. Werther-Effekt).
Die narrative Struktur des Essay-Films bezieht sich auf Sequenzen von Roman Polanski’s Spielfilm »Der Mieter« (1976), in dem der Mieter von der Hausgemeinschaft in den Tod getrieben wird. Das filmische Essay verbindet Interviews (mit Psychoanalistin, Psychater, Schriftsteller und Ausstellungsmacher) jeweils mit Reenactment und Filmmaterial aus Spielfilmen und reflektiert über die Bedeutung von Bildproduktion zu Suizid.
Written, directed, edited: Anja Steidinger, Tjaša Kancler
Music, Sound: Neda Ploskow
Schauspielerinnen: Beatriz Vilaseca und Eli Sordé
Interviews: Bengina Gerisch, Georg Fiedler, Claus Mewes, Carmen Tejedor, Alvaro Colomer
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